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Ist Wasserspringen für mich geeignet? Beschreibung der Sportart Das Kunst- und Turmspringen wird in der Regel unter leistungssportlichem Aspekt betrieben. Allerdings wird es auch sehr oft, wie jede andere Sportart, aus Gründen der Geselligkeit und der sportlichen körperlichen Betätigung ausgeführt. Das Kunstspringen erfolgt vom federnden 1m oder 3m Brett, das Turmspringen von einer starren Plattform mit 5m, 7½m oder 10m Höhe. Um diesen Sport publikumswirksam zu machen, werden auch Wettbewerbe im
Synchronspringen (zwei Springer gleichzeitig) durchgeführt. Dabei wird neben der Ausführung jedes einzelnen Sprunges auch die Synchronität der Ausführung
bei den beiden beteiligten Springern bewertet. Bei Wettkämpfen unterscheiden sich die Anzahl der auszuführenden Sprünge
durch die Wettkämpfer aufgrund der Altersgruppen, dem Geschlecht (männl. oder
weibl.) und der Art des Wettkampfes. Es gibt ca. 90 unterschiedliche Sprünge die in sechs Sprunggruppen
eingeteilt sind. Diese werden entweder aus dem Stand oder mit Anlauf (nur
Vorwärts- und Auerbach- bzw. Schraubensprünge vorwärts und Auerbach)
ausgeführt: Jeder Sprung hat seinen individuellen Schwierigkeitsgrad, diese gehen von 1,0 bis 4,0. Sieben oder 5 Schiedsrichter werten jeden ausgeführten Sprung mit Noten von 0 bis 10. Die Höchste und Niedrigste Wertung wird gestrichen. Die Summe der restlichen Noten wird bei verbleibenden 3 Wertungen mit dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad multipliziert, bei verbleibenden 5 Wertungen mit dem Faktor 0,6 und dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad. Die Summe der Einzelergebnisse ergibt das Gesamtergebnis. Vorbereitungen zur Ausübung Die Technik der Sprünge muss im frühen Kindesalter erlernt werden, deshalb gibt es für den Freizeitgebrauch nur einfache Varianten. Das Wasserspringen setzt ein mehrjähriges Leistungstraining vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter voraus. Trainiert wird die Koordinationsfähigkeit für das Umsetzen des Absprungs in verschiedene Bewegungselemente in der Luft. Die Schnellkraftfähigkeit wird für den hohen Absprung auf dem Turm oder dem Sprungbrett geübt. Unmittelbar vor dem Springen müssen sich die Sportler allgemein erwärmen und führen gezielte Muskeldehnübungen aus. Ein guter Springer muss vor allem psychische Stabilität besitzen, diese muss er bis zum letzten Sprung, der meist der schwierigste ist, halten. Beanspruchung an den Sportler Das Wasserspringen ist eine Sportart mit einem nicht unerheblichem
Verletzungsrisiko. Spontane, ernsthafte Verletzungen entstehen meist nur bei der
Kollision mit dem Sprungbrett oder der Sprungplattform. Eine ausgekugelte
Schulter oder eine leichte Gehirnerschütterung ist aber auch beim Sprung von
der 10m Plattform und unglücklichem Eintauchen in das Wasser möglich.
Ansonsten sind 'blaue Flecken' das Schlimmste was dem Sportler bei der
Ausführung eines Sprunges auf einer sportgerechten Sprunganlage passieren kann. Langfristig ist jede Landung im Wasser belastend für den Kopf, den Schultergürtel und die Wirbelsäule. Schlechtes Eintauchen belastet schlagartig die Lendenwirbelsäule. Im Jahr kann ein Wasserspringer über 35.000 Sprünge absolvieren! Ungeübte Kinder sollten daher noch nicht ohne Anleitung vom 10m Turm springen und jeder Springer sollte eine intensive Bauch- und Rückenmuskulatur aufbauen um auch bei einer schlechten Landung einiges der Kraft die auf die Wirbelsäule einwirkt abdämpfen zu können. Der Wasserspringer hat gegenüber Sportlern anderer Sportarten nur ein geringes konditionelles Leistungsniveau. Seine Hauptbelastung ist die statisch orientierte Körperbewegung während der 1 bis 1,5 Sekunden des Sprunges. Hinzu kommt das mehrmalige Hochsteigen auf den 10 m-Turm. Daher ergibt sich ein besonders ausgeprägter Trainingseffekt bei der Koordination von Bewegungen und der Gelenkigkeit, ein durchschnittlicher Trainingseffekt tritt in der Regel bei Kraft und Schnelligkeit der Bewegungen ein, während die Effekte auf die Ausdauer eher weniger ausgeprägt sind. Gesundheitsfördernde Effekte treten in der Regel ausgeprägt in den Bereichen Körperhaltung, Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsvermögen auf, es ist aber auch eine positive Entwicklung bei der psychischen Ausgeglichenheit und beim Muskelaufbau der Springer erkennbar. Negativ sind die Belastungen an Wirbelsäule, Gelenke und Achillessehne zu erwähnen. Altersabhängige Eignung Ein ideales Alter zum Beginnen mit dieser Sportart ist es für
Kinder zwischen 6 und 10 Jahren. Sie sollten sicher schwimmen können (25m),
sich im Wasser wohl fühlen und sich selbständig aus- ankleiden können. Dieses
Einstiegsalter ist ideal für eine leistungs- und Wettkampf orientierte
Entwicklung. Autoren: I. Landschek, Prof. Dr. G. Neumann (2001) |